Lassen Sie sich von der KI mal Ihre Texte um die Ohren hauen!

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Stunden an Ihren Texten gefeilt? Worte hin und her geschoben, den KI-Texter von der Leine gelassen. Und noch was nachjustiert? Fein. Aber ist Ihr Text jetzt wirklich gut?

TL;DR: KI-Tools sind nicht nur zur schnellen Inhaltserstellung da – sie können als kritische Partner genutzt werden, um Ideen zu hinterfragen, Texte zu strukturieren und den Stil zu verfeinern. Mit gezielten Anweisungen hilft die KI, Inhalte klarer und prägnanter zu gestalten, ohne die menschliche Kreativität zu ersetzen.

Drehen Sie den Spieß doch einfach mal um:

Statt die KI Ihre Texte schreiben zu lassen, fordern Sie sie auf, Ihren fertigen Text in der Luft zu zerreißen. Mit den richtigen Prompts wird die KI zum schonungslosen Kritiker, der Schwachstellen aufdeckt, die Sie (vielleicht) übersehen haben.

Sie dürfen spannende Erkenntnisse gewinnen. Und am Ende gewinnen Sie nicht nur Zeit – sondern einen deutlich besseren Text.

Hier 3 Wege, wie die KI mehr Dampf in Ihre Texte bringt:

1. KI als Sparringspartner: Weil „10 Ideen in 3 Sekunden“ nichts wert sind

So wird es (leider) gemacht:

Man schmeißt einen Prompt in die KI, der so originell ist wie ein Montagsmeeting:

„Gib mir 10 Ideen für unsere Produkt-Pressemitteilung.“

Ergebnis? Eine Liste, die klingt, als hätte sie der Praktikant in der Mittagspause zusammengeschrieben. Innovative Lösung? Klar. Disruptive Technologie? Logo. Marktführerschaft? Sicher. Irgendwas mit Nachhaltigkeit? Natürlich. Gähn.

Besser: KI als Kritiker nutzen

Fragen Sie die KI nicht nach Ideen – lassen Sie sie stattdessen Ihre eigenen Ideen gnadenlos in der Luft zerreißen. Zum Beispiel so:

„Hier ist der Entwurf für unsere Pressemitteilung zum neuen Produkt. Bitte prüfe ihn kritisch aus Sicht unseres Geschäftsführers (Fokus: klare Botschaft), eines Kunden (Fokus: Mehrwert) und eines Fachjournalisten (Fokus: relevante Informationen).“

Und plötzlich wird aus Texter-Stolz bittere Erkenntnis. Ihr Text steht nackt da, mit all seinen Schwächen:

  • Geschäftsführer: „Die Kernbotschaft geht im dritten Absatz völlig unter.“
  • Kunde: „Mir wird nicht klar, warum ich das Produkt brauchen sollte.“
  • Journalist: „Die technischen Daten sind zu vage für einen Fachartikel.“

Bäm. Jetzt wird es interessant. Nicht nur schnell, sondern scharf.

2. KI als Ihr unsichtbarer Redakteur: Der Unterschied zwischen labern und landen

Der klassische Fehler:

Sie werfen einen fertigen Text in die KI und lassen ihn „flüssiger formulieren“. Das Ergebnis? Eine schönere Wortsalatschüssel, aber immer noch Salat.

Besser: KI zur Strukturierung nutzen.

Statt „Mach das bitte runder“ lieber:

„Dieser Textabschnitt ist unklar. Strukturiere ihn logisch, reduziere Redundanzen und bringe die Kernbotschaft in drei Sätzen auf den Punkt.“

Plötzlich wird aus:

„Unser Managed Patchmanagement Service bietet Ihnen sämtliche Vorteile einer ganzheitlichen Lösung für eine kontinuierlich sichere und aktuelle IT-Infrastruktur. XYZNet übernimmt die vollständige Verantwortung für die Überwachung und Einspielung von Updates, wodurch Sicherheitslücken in Betriebssystemen und Anwendungen effektiv geschlossen werden.“

etwas wie:

„Wir halten Ihre IT-Systeme sicher und aktuell durch regelmäßige Updates. XYZNet überwacht und installiert alle notwendigen Patches für Betriebssysteme und Programme. So werden Sicherheitslücken geschlossen, bevor sie zum Problem werden.“

Weniger Text. Mehr Klarheit. Punkt.

3. KI für echten Stil: Denn „formeller“ ist keine Stilrichtung

So wird KI oft zum Dünntext geprügelt:

Sie sagen ihr, sie soll Ihren Text „formeller“ oder „werblicher“ machen. Und Sie bekommen entweder ein staubtrockenes Handbuch-Deutsch oder einen Werbetext, der klingt wie ein geskripteter Radioclip aus den 90ern.

Besser: Klare Stilvorgaben setzen.

„Schreibe diesen Absatz so, als würde ihn ein genervter IT-Verantwortlicher auf LinkedIn posten.“

Und aus:

„Wir halten Ihre IT-Systeme sicher und aktuell durch regelmäßige Updates. XYZNet überwacht und installiert alle notwendigen Patches für Betriebssysteme und Programme. So werden Sicherheitslücken geschlossen, bevor sie zum Problem werden.“

wird:

„Leute, wisst ihr eigentlich, wie viele Sicherheitslücken TÄGLICH entdeckt werden? Nein? Wir schon. Während ihr Meetings über Meetings plant, patchen wir eure Systeme. Ohne uns würdet ihr morgen mit Ransomware aufwachen. Aber klar, IT-Sicherheit ist ja ’nicht so wichtig‘ bis der Laden dicht ist…“

Und – zack – hat Ihr Text Ecken und Kanten. Und klingt garantiert nicht wie aus der Content-Fabrik.

Fazit: KI ist nicht die Antwort. Aber die richtige Frage

Die meisten nutzen KI wie eine hyperaktive Tippkraft: Mehr Text, weniger Nachdenken. Wenn Sie sie jedoch strategisch einsetzen, bekommen Sie mehr als Effizienz. Sie bekommen Schärfe. Struktur. Und einen Stil, der tatsächlich nach Mensch klingt.

Takeaway: Probieren Sie diesen Prompt noch heute aus

Jetzt sind Sie dran. Holen Sie mehr aus KI raus. Hier ist ein Prompt, der Ihnen zeigt, was geht:

Experimentier-Prompt:

„Hier ist mein aktueller Entwurf: [Ihr Text, Ihre Idee]. Stelle mir 3 kritische Fragen aus der Sicht des Geschäftsführers (Fokus: klare Botschaft), eines Kunden (Fokus: Mehrwert) und eines Fachjournalisten (Fokus: relevante Informationen). Danach gib mir Verbesserungsvorschläge, um diese Kritikpunkte auszuräumen.“

Warum das funktioniert? Weil Sie nicht einfach nur generische Optimierungsvorschläge bekommen. Sondern echte, vielschichtige Kritik. Und das in Sekunden.

Letzter Tipp: Stellen Sie die härtesten Fragen, bevor es Ihr Kunde tut. Ihre Texte werden es Ihnen danken.